Lange, sehr lange ist es her, so sollte man meinen, dass das Weltnetz das Leben der Menschen revolutionierte. Dass das Internet gerade einmal 30 Jahre alt ist, mag man gar nicht glauben. Die IT-Branche hat eine rasante Entwicklung hinter sich. Die Digitalisierung der Welt ging in riesigen Schritten voran. Es entstanden vorher noch nie dagewesene Geschäftsverbindungen zwischen Firmen im In- und Ausland, neue Vertriebswege wurden geschaffen, und auch die Kommunikation im Privaten veränderte sich drastisch. Noch vor wenigen Jahrzehnten kannte man viele heute absolut geläufige Begriffe noch nicht. Spam-Nachrichten und fragwürdige E-Mails waren ebenso unbekannt wie Youtube, Facebook und Instagram. Neue Berufe entstanden. Viele Menschen verdienen sich ihr Geld inzwischen als Webdesigner, mit der Suchmaschinenoptimierung, als Content-Manager oder Programmierer im IT-Bereich.
1989 – Geburtsjahr des Internets
Im März 1989 stellte Tim Berners-Lee einen Entwurf vor, der auf einem Netzwerk basierend den internationalen Austausch von Daten ermöglichte. Im Mai 1993 nahm der erste öffentliche Webserver hierzulande seinen Dienst auf. Im Jahr 2000 gab es schon 93 Millionen Hosts. So richtig in Schwung geriet die Branche aber erst in den letzten Jahren. Es ist kaum zu glauben, aber YouTube existiert erst seit 2005, und auch Facebook ist eine relativ junge Errungenschaft.
Nach und nach erobert das Internet immer mehr Bereiche in unserem Leben. Wir ersteigern Waren auf speziellen Plattformen, vergleichen die Preise von Produkten im World Wide Web, streamen Filme und nutzen die Informationen der Online-Nachrichtendienste. In zahlreichen Ländern, auch in Deutschland, kaufen bereits etwa 75 Prozent der Nutzer regelmäßig in Online-Shops ein, Tendenz weltweit steigend. Auch die Online-Casinos und -Lotterien erhalten regen Zulauf.
Was bringt die Zukunft?
Die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Das Voranschreiten der weltweiten Vernetzung ist in vollem Gange. Bislang sind Nordamerika und Europa nahezu flächendeckend vernetzt. Die weiteren Teile der Erde folgen. In Südostasien oder Afrika beträgt der Anteil der Menschen, die das Internet nutzen, regional nur 15 bis 35 Prozent. Bald soll sich das ändern. Jedes Jahr steigt in diesen Regionen der Anteil der neuen Nutzer um etwa ein Fünftel. Es ist zu erwarten, dass auch die bislang anschlussmäßig vernachlässigten Länder bald aufschließen und ein ähnliches Niveau erreichen wie wir in Europa. Auch der Ausbau der mobilen Netzwerke schreitet immer weiter voran. Mit der systematischen Einführung von 5G sind bereits die Weichen für die Zukunft gestellt.
Der Trend geht außerdem hin zur Dezentralisation. Das heißt, dass die zu teilenden Inhalte nicht mehr in den Rechenzentren auf wenigen Servern liegen, sondern dass sich diese auf viele private Geräte verteilen. Seit dem Jahr 2015 arbeitet der Informatiker Juan Benet an dem so genannten InterPlanetary File System. Mithilfe der Peer-to-Peer-Methodik möchten die Forscher ein nicht abschaltbares, dezentrales Netzwerk innerhalb des World Wide Web erschaffen. Über das IPFS tragen dann alle Rechner das Potenzial in sich, zu einer Art Webserver zu werden. Dieser Webserver ist dazu in der Lage, Videos, Bilder, Webseiten und weitere Daten den Nutzern im Netz zur Verfügung zu stellen. Allgemein spielt der Datenschutz wohl bald eine größere Rolle. Die Systeme der Zukunft verfolgen das Ziel, Datenverluste zu verhindern und eine Zensur zu erschweren.